Hallo "hems" und @marion51,

du hast ein sehr ausführliches Posting geliefert und verdienst dafür selbstverständlich auch eine entsprechend ausführliche Antwort.

Was Du dir da zulegen möchtest, das ist ja (Stand heute) ein (Gaming-)Laptop der Preiskategorie um die/knapp 1.500 EUR. Ein (C)4K/UHD-Schnitt sollte damit prinzipiell schon möglich sein, zumindest spätestens dann, wenn Du Proxy-Dateien verwendest und auch sonst bereit dazu bist, hier und da mehr oder weiniger große Einschränkungen diesbezüglich in Kauf zu nehmen. Das in dem Laptop verbaute Mainbord mit Intel Z170-Chipsatz lässt sich auch recht gut übertakten, wobei bei einem Laptop diesbezüglich natürlich allein die dafür dringend erforderlichen Kühlungsmöglichkeiten schon sehr beschränkt sind. Da ist Desktop-Big-Tower-Gehäuse deutlich besser geeignet.

Ich selbst nutze zwar kein 4K/UHD, habe das aber mal mit meiner Rechnerkonfiguration (sehr erfolgreich) getestet (ohne Proxys) - und es ging sogar von der Bearbeitungsgeschwindigkeit halbwegs, wenn man nicht Gott weiss was für "überkandideltete" Effekte einsetzt:

• Big Tower mit 2x Gehäuselüfter von "Be Quiet!"
• 700W-Netzteil von Rhombu-tech (MP-700P)
• Mainboard ASUS Pro Gaming Z170
• CPU Intel i7 6700K, also "nur" 4-Kern (die ja auch für OC ab Werk vorgesehen/geeignet ist) mit Wasserkühlung, ebenfalls von "Be Quiet!" (übertaktet auf 4,7 GHz bei dann max. 75-76°C CPU-Temperatur - es ginge also eigentlich gefahrlos noch mehr, aber das möchte ich nicht)
• 32 GB DDR4-RAM 2.400 MHz von Kingston, übertaktet auf 2,6 GHz
• Zotac NVidia GeForce GTX 1060 mit 6 GB DDR5 (ca. 15% übertaktet)
• 512 GB SSD m.2 von Samsung
• 2 TB 3,5" HD von Western Digital (Modellbezeichnung weiss ich gerade nicht)
• 2 TB externe 2,5" HD von Seagate am USB-3.0-Anschluss als Backup-Medium

Das ist in dieser Konfiguration sicher kein absoluter "High-End-Rechner", aber m. E. doch schon recht ordentlich.Weiterhin habe ich auch noch diverse andere Tweaks im BIOS vorgenommen (leichtes OV von CPU, GPU, RAM um jeweils ca. 0,1V usw), die kumuliert auch nochmal ein paar wenige Prozent bringen. Ich schneide damit nur in FHD 50p ohne Proxys und kann nur gaaanz selten so hier und da mal im Vorschaufenster ein paar Microruckler feststellen - und das auch nur beim ersten Abspielen bzw. der ersten Vorschau nach einer Editierung - und das wie gesagt ohne Proxys und eingeschalteter Verminderung der Bildqualität, Framerate usw. Danach, also beim 2. Abspielen, wird im Vorschaufenster alles flüssig wiedergegeben.

FHD 50p-Videos werden bei mir bei 12-16 Mbit/sec. (also in etwa YT-Qualität) als MP4 gaaanz grob in etwa in 1:1 bis 1:1,5-Geschwindigkeit gerendert, also ein 30-minütiges Video benötigt dann auch ca./gut 30 Minuten Rechenzeit, wobei mir Vdl trotz entsprechend aktivierter Exportoptionen dann anzeigt, dass keine HW-Unterstützung genutzt wird. Es läuft also rendertechnisch augenscheinlich alles nur rein über die CPU und die GPU/GraKa bleibt anscheinend (fast?) ungenutzt. Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich auch gleich eine kleinere/schwächere GraKa (GTX 980 o. ä.) geordert, aber na ja. Das ist aber ein Manko an Vdl, über das ich inzwischen schon öfter gelesen habe. Die bzw. eine HW-Unterstützung überhaupt beim Rendern scheint Magix irgendwie und trotz aktueller HW-Treiber nicht in den Griff zu bekommen, denn das können Mitbewerberprodukte teils deutlich schneller. Mich persönlich stört das aber eher weniger, denn mir kommt es in erster Line auf eine flüssige und schnelle Bearbeitung beim Schnitt an - und da ist Vdl in diesem Preissegment meiner Erfahrung nach einer der Spitzenreiter. Etwas schneller beim Rendern ist der MainConcept-Codec, aber der unterstützt bei Magix, soweit ich weiß, nicht den H.265-Standart, also 4K/UHD, aber das entspricht nicht meinem Anwendungsprofil und da können sicher andere Experten hier im Forum mehr zu sagen.

Aber wie "marion51" schon gesagt hat: Teste es einfach mal aus, sofern Du den Lappi im Versandhandel, also mit min. 14-tägigen Rückgaberecht bestellen willst. Meine Vermutung/mein Verdacht ist allerdings, dass Du mit dem Gerät möglicherweise mittel- und insbesondere langfristig nicht wirklich glücklich werden wirst, zumindest was 4K und insbesondere C4K betrifft, denn Du brauchst bei (C)4K/UHD ja eigentlich auch schon allein zur Qualitätskontrolle einen Monitor/Bildschirm, der mindestes diese Auflösung(en) bietet - und die GraKa sowieso.

Als Orientierungshilfe: Schau Dir mal im Desktop-PC-Bereich hier bei https://www.winner-dresden.de/c20/videoschnitt-pcs an, welche Geräte da schon im Desktop-Bereich erforderlich sind, um wirklich vernünftig mit FHD oder 4K arbeiten zu können. Möchtest Du diese Leistung im übertragenen Sinne auch in einem Laptop haben, dann rechne nochmal jeweils grob 1.000 EUR für einen Laptop hinzu, also dann ca. 2.500 EUR wenn Du auf einem Lappi in FHD arbeiten möchtest oder ca. 3.500 EUR für 4K.

Als eine Art "Pi-mal-Daumen-Faustformel" gilt also, in Bezug auf den Kaufpreis mindestens:

• FHD (50p)-Bearbeitung auf einem PC: Ca. 1.500 EUR Kaufpreis (evt. plus Monitor)
• FHD (50p)-Bearbeitung auf einem Laptop: Ca. 2.000 - 2.500 EUR Kaufpreis
• 4K-Bearbeitung auf einem PC: Ca. 2.500 EUR Kaufpreis (evt. plus Monitor)
• 4K-Bearbeitung auf einem Laptop: Ca. 3.000 - 3.500 EUR Kaufpreis

Mein Tipp bzw. meine Vermutung lautet daher - und da gehe ich mit "marion51" absolut konform: Investiere bei Deinen Maxialanforderungen (C4K) und wenn es auch unbedingt ein Laptop sein muss oder werden soll, deutlich mehr, z. B. in einen MSI GT83VR, allerdings kostet dieser auch ab rund 4.000 EUR aufwärts, je nach Ausstattung. Auch ist die Auswahl an Laptops in dieser Leistungsklasse mit 4K-Display auf 17,x" oder 18,x" und extrem performanter Hardware derzeit noch nicht so wirklich groß. Videoschnitt - insbesondere in der von Dir geforderten Qualitätsanforderung in Form von C4K mit bis zu 100 Mbit/sec. - ist halt grundsätzlich eine Art "Königsdisziplin" in Bezug auf die Anforderungen an die dafür erforderliche Hardware. Extreme Höchstleistung auf kleinstem Raum hat halt derzeit noch ihren Preis.

Grüßle, Jürgen

P.S.: Auch ich bin vor rund 2 Monaten auf einen neuen Rechner umgestiegen, wollte mir eigentlich (auch) wieder einen (teuren) Gaming-Laptop jenseits der 3.000-EUR-Marke zulegen und habe mich dann doch hier im Forum und auch von dem PC-Händler/Verkäufer hier vor Ort (ein kleiner 1-Mann-Betrieb) davon überzeugen lassen, dass ein "normaler Desktop-PC" für diesen Anwendungsbereich einem Lappi deutlich überlegen ist und bei vergleichbarer Ausstattung auch noch erheblich weniger kostet, denn die/meine o. g. Ausstattung/HW incl. eines 24"-FHD-Monitors und hochwertigem, kabellosen Maus-/Tastatursets hat mich "nur" knapp 2.000 EUR gekostet, wobei das in meinem Fall schon hochwertige Komponenten in Bezug auf OC/OV und Geräuschentwicklung sind. Ich habe die Sache in Bezug auf die Praxis für mich inzwischen so gelöst, dass mir mein alter Lappi in Form eines 2009ers Samsung R720 (der seinerzeit auch schon über 1.000 EUR gekostet hat) für unterwegs als "Datensicherungs-" und "Grobübersichts-/Vorarbeitsgerät" dient, die Daten dann auf den PC übertrage/kopiere/verschiebe und ich die eigentliche Arbeit zuhause am Desktop-PC erledige. Und ich habe diese Entscheidung bis jetzt (obwohl noch sehr "frisch") nicht einmal ansatzweise bereut.

Hallo Akebono,

herzlichen Dank für deine SUPER Ausführung. Werde mir da so einiges durch den Kopf gehen lassen.

Danke und nette Grüße

hems

Hallo hems und auch Gruß an die anderen,

habe genau das Laptop und auch die VDL-Version seit 1 Woche in Betrieb, die gleichen Anforderungen wie Du und meine, Du kannst dieses LT beruhigt kaufen. (Selbst aber kaum Hintergrundwissen, was den PC anbelangt.

Habe den 1. Film in 4K bearbeitet, ohne jegliches Ruckeln in der Bearbeitung wie auch bei der Übertragung auf den 4K-TV über ein 5m langes HDMI-Kabel aus dem Magix-Programm heraus. Heißt, der Monitor des Programmes wurde auf den TV als 2. Bildschirm absolut ruckelfrei übertragen, was für die Recenleistung des Rechners spricht.

Habe den 95 Minutenfilm auf DVD gebrannt, was eine Konvertierung von 4K auf MPEG2 bedeutet. Incl. der Rechnerleistung hat das LT nur ca. 85 Minuten gebraucht. Ich glaube, dies ist ein guter Wert.

Die Daten des LT X7849 sprechen für sich, Preislich kaum zu schlagen und nach meinem Wissen nach kurzer Zeit vom Markt genommen und von daher wundert es mich, daß Du es noch kaufen kannst. Ich habe es mit dem vorgenanntem Wissen in 12/2016 gekauft.

Solltest Du noch Zweifel haben, stelle die selbe Frage im Forum von slashcam.de, die Leute sind , glaub ich, sehr kompetent.

Gruß

gerdbruno

Danke, beruhigt mich,

lg hems