Noch einmal: Video Vorschau ruckelt

dalmapit schrieb am 31.03.2011 um 18:06 Uhr

Ich benutze Video deluxe 17 Version 10.0.11.0

 

Ich bin wohl nicht der einzige der sich schon einen Wolf gegoogelt hat, um sein Ruckeln in der Vorschau los zu werden - und dabei erfolglos blieb:

 

Symptome:

- Bei SD-Videos fast keine Probleme

- bei Videos in 1280x720 Ruckeln bei den komplexeren Blenden und starke bearbeiteten Sequenzen

- bei HD ruckeln bei fast allen Übergängen und bearbeiteten Sequenzen

  (Auflösung jeweils Input-File und VdL-Projekt)

 

Es laufen nebenher keine anderen Programme (auch AntiVir und WLAN deaktiviert).

 

 

Setze ich die Auflösung für Video in den Programmeinstellung auf 1/2, dann weniger Probleme, noch weniger bei 1/4. Dann funktionieren aber die PlugIns nicht mehr (z.B. mein geliebter Mercalli) und das Bild ist kaum noch zu beurteilen.

 

Mein Verdacht, u.a. wegen der Beiträge hier, war also die Hardware, die wie folgt aussieht (aussah):

 

AMD Athlon II, x4 640 Prozessor, 3000 MHz, 4 Kerne, 4 logische Prozessoren, x64-basiert, 4 GB RAM

Betriebssystem Windows 7 Home Premium

DirectX Version 11

Grafik: war bis heute: AMD Radeon HD 6670 mit 512 MB

 

Nun habe ich heute die Grafikkarte ausgetauscht gegen eine Sapphire Radeon HD 6870 mit 1GB RAM (und habe dafür nebenbei auch noch ein neues Netzteil gebraucht). Die 300.- € hätte ich mir aber wohl sparen können - denn der Effekt ist gleich Null: die oben beschriebenen Symptome sind unverändert.

 

Also weiter in den Tiefen des Systems gesucht.

Dabei ist mir nun eines aufgefallen: Im Ressourcen-Monitor konnte ich beobachten, dass die durchschnittliche "maximale Frequenz" um so höher liegt, je höher die Auflösung des Videos ist. Interessanter ist dabei, dass das Ruckeln immer dann auftritt, wenn diese max. Frequenz bei 100% liegt, oder umgekehrt gesagt: immer wenn die max. Frequenz bei 100% ankam, ruckelte das Bild.

Dies ist ein Screenshot aus einem 40-Sekunden Video in HD. Bei SD liegt diese blaue Linie (oben) generell etwas tiefer.

Da ich nun nicht tief in der Materie stecke, frage ich "Und was sagt mich dieses?"

Taktfrequenz der CPU zu gering? Irgendwelche soft-Einstellmöglichkeiten? Oder muss jetzt auch noch der Prozessor über den Jordan?

 

Ich habe mich bemüht, möglichst viele Angaben zu machen, wenn ich trotzdem was vergessen habe ... 'tschuldigung.

 

Viele Grüße

 

Peter

 

 

 

Kommentare

geschi schrieb am 31.03.2011 um 18:28 Uhr

- bei Videos in 1280x720 Ruckeln bei den komplexeren Blenden und starke bearbeiteten Sequenzen

- bei HD ruckeln bei fast allen Übergängen und bearbeiteten Sequenzen

Ist für dich 1280x720 kein HD, also für mich und die Videowelt schon, da es nicht mehr 720x576 ist.

 

Dann funktionieren aber die PlugIns nicht mehr (z.B. mein geliebter Mercalli) und das Bild ist kaum noch zu beurteilen.

Das ist nur Mercalli und sonst nix, Lösung encodieren in dem Format deiner Wahl, den Export in die Timeline, fertig.

Die 300.- € hätte ich mir aber wohl sparen können - denn der Effekt ist gleich Null: die oben beschriebenen Symptome sind unverändert.

Das stimmt sicher, da deine Graka schon nicht schlecht war.

Taktfrequenz der CPU zu gering? Irgendwelche soft-Einstellmöglichkeiten? Oder muss jetzt auch noch der Prozessor über den Jordan?

Ich würde sagen nicht zu gering, aber eine neuere Prozessorstruktur wäre natürlich besser.

 

Als erstes solltest du mal rausfinden, um welches Ruckel es sich handelt, hier eine Stellungsnahme eines Entwickler:

Es gibt ja verschiedene Arten von Ruckeln:

1, Ruckeln durch Überlastung der Videoengine, wenn ein Videoframe nicht mehr in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden kann
2, Ruckeln durch Überlastung des Ausgabesystems wenn die fertig gerechneten Frames nicht schnell genug gezeichnet werden können
3, Ruckeln durch Droppen/Doppeln von Frames durch verschiedene Frameraten
4, Es ruckelt nur die Playcursor-Darstellung, die Wiedergabe an sich sieht flüssig aus

Wie erkennt man, um welche Art des Ruckelns es sich handelt?

Um Ruckeln (1) oder (2) zu erkennen, öffnest du erstmal mit Strg+Shift+Alt+P den Performancedialog, drückst "Reset" und gehst mit der Cursortaste rechts mal 10-20 Frames schrittweise durch das Arrangement an der Problemstelle. Danach schaust du auf die Zeiten unter 'avg' für "One Frame": Steht dort eine Zahl > 40 (für PAL-25fps) bzw. > 33 (für NTSC 29.97fps), kannst du schonmal erkennen, dass die Videoengine es einfach nicht schafft den Frame 'in time' zu berechnen. Ruckeln (2) zeichnet sich zusätzlich noch durch eine extrem hohe Zeit beim Posten "PaintVideo" aus (dauert normalerweise nicht länger als 1-2ms).

Ruckeln (3) ist es immer dann wenn Ruckeln (1) und Ruckeln (2) nicht eintrifft.

Ruckeln (4) sollte klar sein. Der Film an sich läuft flüssig, nur die Darstellung der Oberfläche ist ein wenig rucklig. Ist jetzt vielleicht eigenartig das extra nochmal zu erwähnen, aber mir wurde gesagt es gibt durchaus Fälle, wo dieses nicht ganz konstante Aktualisieren der Oberfläche als "Ruckeln" bezeichnet wurde.

Wenn die Ursache des Ruckelns geklärt ist, kann man folgende Lösungsansätze probieren:

Ruckeln (4) muss man ignorieren können. Der Aufwand, die komplette GUI von der Ausgabe abzulösen wäre erstmal vergleichsweise hoch. Ist imo nicht wirklich ein Problem, was einen beim Arbeiten behindert.

Bei Ruckeln (3) hilft es dann die Frameraten von Quelle und Film aneinander anzupassen, bzw. das Ganze erstmal ganz zu ignorieren, da die momentane VDLX Version bezüglich der Ausgabe noch nicht wirklich perfekt arbeitet. Das rausgerenderte Ergebnis sollte besser auschauen. Wir arbeiten aber daran und versuchen das Ganze mit VSync und verbesserten NTSC Handling (29.97fps ist momentan einfach nicht ganz unproblematisch) in den Griff zu bekommen.
Nach meinem persönlichen Empfinden, stört dieses aber auch nicht wirklich beim Arbeiten.

Bei Ruckeln (2) ist in meisten Fällen die Grafikhardware schuld. Bessere Karte / neuere Treiber können Abhilfe schaffen. Bei einem 2-Monitor-System ist es einen Versuch wert, den VDLX Vorschaumonitor auf den jeweils anderen Monitor zu schieben und das erneut zu versuchen

Für Ruckeln (1) gibt es dann unzählige Ursachen. Um dort näher an das Problem zu kommen hilft wieder das Performance-Analyse Fenster:

Performance Analyse (Strg+Shift+Alt+P)


Allgemeines
Bei den meisten der Performanceprobleme hilft es, die Filmdarstellung (Programmeinstellungen -> Video/Audio) auf "halb" zu setzen. Dann hat die Engine generell weniger zu rechnen und kann die Echtzeitanforderung einhalten.

Dekodierzeiten
Dekodierzeiten sind ein wichtiger Posten und können das System überlasten. Das wäre der Wert unter "GetVideoframe". Bei bestimmten Formaten kann es vorkommen, dass der Decoder noch keine Multicoreunterstützung hat bzw. aus anderen Gründen nicht performant läuft. Hier hilft das Umcodieren in ein anderes Format.

Effekte & Blenden
Größere Werte in "DoSingleFx" weissen auf Effekte hin, die nicht GPU beschleunigt sind und deswegen weniger performant arbeiten (Kandidaten: Schärfe/Weichzeichnen, Kunst/Verzerrungseffekt). Selbiges gilt für "SingleFxPlugins": externe Plugins sind in den meisten Fällen nicht GPU beschleunigt und bewirken oft ein Ruckeln. Kandidaten hierfür sind die Farbkorrektur, NewBlueFx, Adorage, Vitascene, Mercalli.
Nicht beschleunigt sind momentan auch bestimmte Blenden.
Hier hilft das temoräre Deaktivieren der betroffenen Effekte (in der Effektübersicht das Häkchen rausnehmen) oder benutzten des Vorschaurenderings für die schwierigen Bereiche.

Videomodus
Der Videomodus (Programmeinstellungen -> Anzeigeoptionen) sollte auf "Direct3d" stehen. Sonst wird überhaupt keine GPU Unterstützung verwendet. Das zeigt sich dann entweder in riesigen Summen für "DoSingleFx" oder meistens in großen Werten bei "MoveZoomRot".
Es gibt auch bestimmte Einstellungen die den Direct3d Modus temporär ausser Kraft setzen. Wenn also trotz Direct3d Ausgabemodus große Werte bei "MoveZoomRot" enstehen, kann man folgende Sachen probieren:
- bestimmte Effekte deaktivieren (z.B. Schärfe) oder andere Blenden verwenden
- die Option "Spielzeit anzeigen" im Videomonitor deaktivieren.

 

Ich habe etwa deine Hardware und bei mir ruckelt selbst in FullHD kaum was, wenn ich mit einer oder zwei Spuren fahre, habe ich aufwendige Effekte, mache ich Zwischenschnitt oder mit VPX3 Vorschaurendering.

dalmapit schrieb am 31.03.2011 um 18:43 Uhr

Hi geschi,

vielen, vielen Dank für die prompte Reaktion.

Jetzt hab ich erst mal was zu tun, da sind doch einige Dinge drin, die ich checken muss und/oder ausprobieren.

Ich geb sicher Feedback, wenn ich (hoffentlich ) weiter bin.

 

Grüße

Peter

 

P.S.: natürlich ist 1280x720 schon HD, gemeint war das im Gegensatz zu Full HD. Leider gibt es aber in der HD-Klasse fast nur noch Full-HD-Kameras, bei denen man gerade noch i oder p wählen kann.

geschi schrieb am 31.03.2011 um 22:40 Uhr

Leider gibt es aber in der HD-Klasse fast nur noch Full-HD-Kameras, bei denen man gerade noch i oder p wählen kann.

Das hat doch nix mit dem Format zu tun, mit den ich bearbeiten und ausgen will, ich kann ja konvertieren, wenn ich schon meine, ich meine das nicht, so wie andere hier.

dalmapit schrieb am 01.04.2011 um 12:25 Uhr


 

Leider gibt es aber in der HD-Klasse fast nur noch Full-HD-Kameras, bei denen man gerade noch i oder p wählen kann.

Das hat doch nix mit dem Format zu tun, mit den ich bearbeiten und ausgen will, ich kann ja konvertieren, wenn ich schon meine, ich meine das nicht, so wie andere hier.

 

 

Na ja .... das kann ja wohl nicht das Gelbe vom Ei sein! Abgesehen vom Aufwand ist es doch schon etwas fragwürdig, in 1080i oder p zu filmen, und dann dann auf 720p runterzurechnen! Wobei auch für mich feststeht, dass viele den Unterschied gar nicht sehen können.

 

Aber was soll's?

Ich hab mal die "Tipps eines Entwicklers" durchgearbeitet, mit dem Ergebnis, dass es sich um den Rucklertyp 1 handelt, das heißt die Videoengine ist am Ende - und an meiner Hardware kann es nicht liegen.

 

Ich habe inzwischen auch die Abhandlung von momentum im Tutorial gefunden, der sich ausführlich mit diesem Thema befasst.

http://www.magix.info/de/fluessiger-hd-schnitt-mit-video-deluxe-video-pro.online-training.76960.html

(dort auf den Kasten mit dem pdf "Inhaltsverzeichnis" klicken).

Obwohl sich dies auf die Version 16 bezieht, bestätigt dies meine Erkenntnis: Für AVCHD (1080i und p) stösst VDL an Grenzen - gemessen an den Versprechungen. Ändert nichts daran, dass VDL ein tolles Programm ist!

 

 

Viele Grüße

Peter