Projekt praktisch angehen

VHSFAN schrieb am 21.04.2013 um 12:34 Uhr

Ich habe rund 80 VHS Filme digitalisiert. Aus all diesen Filmen möchte ich gewisse Szenen in einem Projekt zusammen fassen mit Originalton und das Produkt exportiern, z.B. Geburtstage, Kinder, Ferien ect.. Leider ist nirgends dokumentiert wie man so ein Projekt praktisch angeht. Effekte und Tools sind mehrfach bis ins kleinste Detail beschrieben, aber wie man ein soches Projekt konzeptionell angeht Schritt-für-Schritt ohne tiefere Bearbeitung, nur schneiden und löschen, ist nirgens beschrieben. Kann da jemand weiterhelfen?

Kommentare

Ehemaliger User schrieb am 21.04.2013 um 13:00 Uhr

Dann google allgemein mal nach Videoschnitt, schaue dir diverse Videos an und lies einfach mal etwas, dann probierst du das und irgentwann findest du deine Arbeitsweise.

Bei dir würde ich erst alle Filme digitalisieren, danach ins Videoschnittprogramm importieren und dann einzeln in die Szenen zerschneiden und jeweil im eigenen Projekt speichern für jeden Film

 

marion51 schrieb am 21.04.2013 um 14:36 Uhr

http://www.magix.info/de/projekt-filme-verwalten.online-training.525778.html

 

http://www.magix.info/de/projekte-und-filme.online-training.228291.html

 

laika63 schrieb am 21.04.2013 um 15:54 Uhr

Das erzeugt bei mir eine Zusatzfrage: VHS-Bänder sind häufig "Riesentrümmer" von größerer Länge. Brauchen tut man aber meist nur kurze Abschnitte im 10 min-Bereich.
Wie schneidet man da die relevanten Stücke heraus?
- Ein Extra-Programm (ausserhalb Magix).
- Mit VDL kurze Szenen machen und die jeweils als MPEG exportieren.
- Oder einfach alle benötigten VHS importieren und passend zerschneiden, nach dem Motto "stört nicht, nach dem Rendern / Brennen sind die überflüssigen Teile eh weg." Hat das Einfluss auf die Performance?

Ich vermute mal, der Fragesteller wollte auch genau darauf hinaus.

Laika

robert-graunke schrieb am 22.04.2013 um 11:09 Uhr

 

Hallo,

 

das Vorgehen ist in erster Linie davon abhängig, wo die digitalisierten VHS-Videos abgelegt wurden.

Interne Festplatte (im Rechner) oder externe Festplatte(n)?

Ein VHS-Band mit vier Stunden Laufzeit erzeugt i. d. R. eine *.mpeg Datei von 8 bis ca. 10 GB,
diese Masse an Daten speichert man meist extern.

Das macht natürlich Sinn, denn so hat man gleich eine dauerhafte Sicherung der Filme.

Bei der Bearbeitung mit Video deluxe (Vdl) sollten aber alle benötigten Daten (Film, Foto, Musik, Sonstige) intern auf Festplatte (FP) liegen.

1. Schneller als per USB-Kabel und ext. FP

2. Daten sind garantiert verfügbar.

Die Element in der Timeline von Vdl, also Filmschnipsel, Fotos usw. liegen dort nur als Verweis auf den tatsächlichen Speicher- / Lagerort. MAGIX nennt das "Referenz", man könnte auch sagen "Verknüpfung" oder "Verlinkung".

Ist eine ext. FP nun bei der Bearbeitung der Filme nicht angeschlossen / eingeschaltet oder hat sie vom USB-Anschluss einen anderen Laufwerksbuchstaben zugeordnet bekommen (als beim ersten Kontakt mit Vdl), dann kann das Programm die Elemente (also die Verlinkung) in der Timeline nicht nachverfolgen - das Projekt resp. der Film lässt sich nicht öffnen.

Darum besser alle aktuell benötigten Elemente auf eine FP im Rechner kopieren, das Material kann nach Beendigung der Arbeit problemlos gelöscht werden - die "Originale" sind ja noch im Tresor (ext. FP).

Das gilt besonders bei der Arbeit mit "Takes". Takes werden ebenfalls nur als Referenz gespeichert!!!

Der Transport eines VHS mit vier Stunden Laufzeit in die Timeline kann schon mal 7 bis 10 Minuten dauern, das hängt vom PC ab.

In der Timeline können jetzt die gewünschten Stellen herausgeschnitten werden und

a) als Takes gespeichert werden, oder

b) als *.mpeg exportiert werden.

Bei a) entsteht nur eine "virtuelle" sehr kleine Datei als Verweis / Referenz - das komplette Video muss während der gesamten Bearbeitungszeit unverändert auf dem PC verbleiben.

Bei b) entstehen entsprechend viele einzelne "echte" Videos als eigenständige Elemente, das benötigt zwar mehr Speicherplatz, aber das eigentliche VHS kann umgehend gelöscht werden.

Alternativ und mit einiger Zeitersparniss kann man die gewünschten Stellen aus dem vollständigen VHS auch im Vorschaumonitor schneiden, also ohne den vorherigen Transport in die Timeline.

Dazu lässt man den Film in der Vorschau laufen und stoppt an der jeweils gewünschten Stelle. Dort, erkennbar am orangefarbenen Abspielmarker, drückt man die Taste I = In-Point oder klickt auf die nach links geschweifte Klammer. Danach bewegt man den kleinen Abspielmarker per Hand oder per Play-Taste zum Ende der gewünschten Sequenz und drückt O = Out-Point bzw. die nach rechts geschweifte Klammer.

Die Länge dieser Auswahl wird durch eine blaue Linie (mit Zeitangabe) angezeigt.

Jetzt mit dem Mauszeiger in den Vorschaumonitor gehen und mit gedrückter linker Maustaste das Bild in die Timeline ziehen.

Diesen Vorgang so oft wiederholen wie nötig.

Hinweis: jedes kleine ausgeschnittene Element in der Timeline enthält die Informationen zum vollständigen VHS, man kann also durch ziehen am Objektrand den vollständigen Film wieder herstellen.

Als nächstes kommt dann der "Feinschnitt", das Zusammenführen der Filmschnipsel usw.

Tipp: wird das komplette VHS in die Timeline geladen, empfehle ich eine sofortige Anpassung der Bildgröße (Effekte, Bewegungseffekte, Position/Größe) um die flackernden Ränder (meist unten) auszublenden. Der Verlust an Randbereichen ist i. d. R. leichter zu ertragen als das dauernde Zittern im Film.

Die sinnvolle und ordentliche Verwaltung der 80 VHS und der daraus resultierenden Datenmenge auf dem PC ist ein anderes Thema, aber ich habe jetzt erst mal genug geschrieben............................

Gruß

Robert

laika63 schrieb am 22.04.2013 um 20:37 Uhr

Guten Abend,

Du hast mal wieder eine gute Antwort gegeben und Dir viel Arbeit gemacht, Robert!  Dass die MVP bzw. MVD nur eine Referenzdatei ist, war mir klar, hast Du nochmal schön beschrieben. Ich erkläre das Nicht-Videovertrauten immer mit dem Kochbuch: Da steht nur drin, was zu tun ist, was zu nehmen ist, das sind nicht die Zutaten selbst. Oder es ist nur ein Drehbuch.

Zum Thema: Dem VHSFAN ist also zu empfehlen, jedes VHS-Band so zu digitalisieren, dass handliche Porzionen entstehen. Ein 4-Stdn.-Trum in die Timeline zu legen, ist etwas unhandlich. Ich habe z.B. den Haupauge-Grabber. Da ist ein kleines Videobearbeitungsprogramm dabei (ArcSoft), das zwar etwas "elementar" ist, aber das Zurechtschneiden des Videos zwecks Vorbearbeitung gestattet. Vielleicht geht das auch mit Magix-Mitteln. So könnte VHSFAN von z.B. jedem Geburtstag eine Datei machen, die dann in der Timeline zusammenfügen und den Feinschnitt machen.

Gruss
Laika

robert-graunke schrieb am 23.04.2013 um 10:51 Uhr

@laika63

Lies doch noch mal den Abschnitt ab dem Wort "Alternativ", da steht alles drin.

Gruß

Robert

laika63 schrieb am 23.04.2013 um 15:45 Uhr

@robert:

Ja, habe ich in der Schnelle nicht gesehen, klappt sehr gut - danke. Habe nämlich auch noch einige digitalisierte VHS-Bänder zu bearbeiten.

Gruss
Laika