Das Glück der Welt oder erstaunliche Gnade

Gizzy_Showman schrieb am 05.03.2010 um 22:23 Uhr
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Titel: Amazing Grace
Künstler: Gisbert Schaumann
Album: Amazing Grace
Mal schauen wieviel Beachtung das Machwerk hier findet.
Beim letztenmal hielt sich ja alles in Grenzen, also kann ja nichts Dramatisches passieren.
Es erinnert an meine musikalischen Anfänge. Irgendwann im ersten Jahr meines Gitarrenunterrichts, durfte die ganze Meute der Schüler dieses Lied beim einer Aufführung schrummen und unsere Lehrerin sang furchtbar hoch und schrill den deutschen Text dazu. War zwar eine bleibende Erinnerung, aber jetzt singt dieses Lied tatsächlich einer meiner Chöre und so habe ich mich an die alte Geschichte erinnert:

Da da SCHRUMM E-Dur da dada SCHRUMM E-Dur da da SCHRUMM A-Dur da SCHRUMM usw. immer schön auf die Eins. In F-Dur und den Septakkorde hätte das damals noch nicht funktioniert. Also gibt es doch eine musikalische Erwicklung ... LOL Den zweiten Teil des deutschen Text musste ich erst suchen und fand eine Version der Fischer-Chöre, die sich ziemlich ähnlich anhörte ... Brüll !!! So weit ist es mit mir gekommen. Schmalz ... Liebe Grüsse Gotthilf ... NEIN! Ansich hatte ich nicht vor in deine Combo einzusteigen. Wenn ich meine Version von "Smoke on the water", (welches besagte Gitarrenlehrerin für "Raunchy" hielt) hier reinstellen dürfte, gäbe es ja ein musikalisches Gegengewicht. Aber geht ja nicht. Das Glück der Welt ist oft so klein, dass man es übersieht ...

Kommentare

MartinJr schrieb am 05.03.2010 um 23:56 Uhr
Die ganzen deutschen Nachdichtungen von Spirituals und Co. sind eh schon Obersch...lecht - reine Frömmelei. Diesem Lied einen deutschen Text zu unterlegen, setzt allem die Krone der Geschmacklosigkeit auf (Es sei denn unserer Nation wird einst wieder ein Dichter geboren, der das kann.). Amazig Grace ist nicht einfach nur ein Lied. Es ist ein Bekenntnis. Zum Christentum, gegen die Sklaverei, für die Menschenrechte. Auch die inoffizielle Hymne der Cherokee.
Und es ist ein Lied, welches man geliebten Menschen mit auf ihren letzten Weg gibt.
Sonst, musikalisch und handwerklich, eine respektable Leistung.

Ehemaliger User schrieb am 06.03.2010 um 00:41 Uhr
hmm...
Also ich finds nicht schlecht!!
Sehr schöne instrumente und gute verarbeitung!!

lg
Dj Ronne
siggi_s schrieb am 06.03.2010 um 10:26 Uhr
Sehr schön!

Mehr kann ich dazu nicht sagen!



G Siggi
TommyG schrieb am 06.03.2010 um 10:38 Uhr
Super gesungen. Nur dein "Dudelsack" ist eine Waffe. Hört sich an wie ein billiges Casio der ersten Stunden. Damit ein Solo zu machen, ist schon sehr mutig.

Die stellenweise Zweistimmigkeit fällt mir besonders ins Ohr. Alles sehr treffsicher intoniert. Das weckt Erwartungen. Bin schon gespannt auf eigenes Material von dir.

redisland schrieb am 06.03.2010 um 12:34 Uhr
mir gefällt es
sehr gute arbeit
gruss dieter
Rana schrieb am 06.03.2010 um 12:55 Uhr
Interesting!
Gizzy_Showman schrieb am 06.03.2010 um 15:45 Uhr
An MartinJR:

Der deutsche Text stammt wohl aus den frühen Siebzigern.
So ich ich ihn verstanden habe ist er weniger "fromm" als das englische Original.
Nach deinen Erklärungen habe ich das Original angeschaut und versucht zu übersetzen:

1. Erstaunliche Gnade! Wie süss ist der Klang, der einen Kerl wie mich gerettet hat.
Einst war ich verloren, jetzt wurde ich gefunden,
ich war blind, aber jetzt sehe ich.

2. Es war Gnade die mich das Fürchten gelehrt hat und diese Furcht gelindert hat.
Wie einzigartig erscheint diese Gnade, in der Stunde als ich zu glauben begann.

3. So vielen Gefahren und Schlingen bin ich schon entkommen.
Es war Gnade, die mich so weit kommen liess und Gnade wird mich nach Hause führen.

4. Wenn wir tausend Jahre hier gewesen sind - hell leuchtend wie die Sonne -
haben wir nicht weniger Tag um Gottes Lob zu singen, als dann als wir zuerst begannen.

Aha !

Auf das Christentum kann man schon rückschliessen. Sklaverei wird vielleicht in einem Satz angedeutet, obwohl das Lied ja eine schottische Weise ist. Aber Menschenrechte? Und wie wurde es zur Hymne der Cherokee, wenn es doch aus Schottland kommt?

Mein Gospel-Chor wird es auf einer Hochzeit singen. Ist das der letzte Weg?

Nun ja, für mich bleibt dieses Stück eine Erinnerung an die besagte Geschichte. So kam ich auf den deutschen Text. Den gesamten englischen Text zu lernen war mir für den Schmachtfetzen doch etwas viel Aufwand.

Dein musikalischen und handwerkliches Lob freut mich! Als Schulmusiker musst du ja etwas davon verstehen. Danke!

Gizzy_Showman schrieb am 06.03.2010 um 16:08 Uhr
An TommyG:

Auf die Idee den Dudelsack zu nehmen kam ich, weil es doch ein schottischer Traditional ist. Es ist ein einfacher Genaral MIDI Klang von meiner eingebauten Soundkarte. Musste ihn zuerst in Audio umwandeln, da ich noch nicht herausgefunden habe, wie Music Studio beim WAV oder MP3 Export die MIDI Spuren mitnimmt. Bisher kam da sonst immer Stille.
An die Einbindung eines besser klingenden VST Dudelsacks habe ich mich noch nicht herangetraut, weil ich es einfach noch nicht gelernt habe und erst forschen müsste, wo ich einen herbekomme und wie genau das geht. Für diesen lustigen Schmatzfetzen war es mir zu viel. Vielleicht in Zukunft mal.

Des Gesang war schnell mal eingesungen und ist nicht ganz perfekt. Ich musste den Text parallel noch lesen und so ging mir beinahe die Luft aus. Dafür war es nur ein Take.

Und die herzzerreissenden Terzen zur Zweistimmigkeit machen die Schnulze perfekt. Auch eben mal so eingesungen. Aber Danke für das Urteil der Intonation.

Tja und eigenes Material. Viel eigener wird es in naher Zukunft wohl nicht werden, da ich nicht komponiere, sondern nur covere, arrangiere und zum Spass, oder Übung aufnehme. Ich hätte zwar schon gerne das Urteil unabhängiger Dritter, über meine Machwerke, aber der Aufwand deswegen irgendwelche Künstler ausfindig zu machen und zu fragen ist mir dann doch zu groß. Da singe ich in der Zeit lieber und schicke es meinen Freunden und Bekannten.

PS:
Billiger Casio der ersten Stunde? Da da da - ich lieb dich nicht du liebst mich nicht! Ein Welterfolg!


Michel-Solo-Band schrieb am 06.03.2010 um 19:28 Uhr
Den Ton triffst du ,...und das<ist schon mal viel wert und die halbe Miete.

Die schottischen Klänge kenne ich zwar anders vom Ohr her,..aber mit deinen Möglichkeiten hast du es prima gemacht.

Ich wünsche mir mehr davon .----------und von dir.

LG  Tyler
Sandro_Glavina_Channel schrieb am 06.03.2010 um 20:11 Uhr
Excellent interpetation. ciao da sandro

Sandro Glavina is an italian composer, named L'Uomo e L'Ombra. The choice of the name derives from the title of the album "L'uomo e l'ombra" of the band "Abstract Music Nuova Esistenza", an experimental group founded by Sandro Glavina together with his friends in the mid-70s.

In the period 2009-2022, L'Uomo e L'Ombra has done 84 albums. The compositions of Sandro Glavina are partly influenced by progressive rock. Sandro has developed a personal style with many experimentations and actualizations. He offers music beyond borders by intertwining different styles in crossover with each other. Prog, psychedelia, classical, post-rock, jazz, pop are some of the influences that dissolve in ambient atmospheres, citations of contemporary music and minimalist nuances. Sandro Glavina aka L'Uomo e L'Ombra plays the music using VSTI synthesizers, keyboards and adds some loops. Sandro isn't a professional musician, composes and plays music just for fun, but his works reach a good outcome, pleasant to listen. L'UOMO E L'OMBRA

https://www.jamendo.com/artist/495948/l-uomo-e-l-ombra/albums

https://www.reverbnation.com/luomoelombra/songs

https://www.facebook.com/luomoelombra/

   

Spartano schrieb am 07.03.2010 um 14:14 Uhr
Sehr Schön Gesungen, Denn Schottischen Dudelsack hast du Gut hin Bekommen, Wenn man bedenkt wie Schwer ein Dudelsack zu Spielen ist.
Herzlichen Gruß Spartano!

Mein Künstler name ist Spartano 301, meine Freunde nennen mich Joachim, meine Jahrelange Erfahrung in der Musik ist das abmischen ( Mastern ) der Musik.

Mein Musikstill ist sehr breit gefächert, Trance, Dance, Pop, und Rock.

Musik ist für mich ein wichtige Teil meines Lebens, und es macht Spaß immer neue Musiker kennen zu lernen,

lg, von Joachim.

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MartinJr schrieb am 07.03.2010 um 23:52 Uhr
http://de.wikipedia.org/wiki/Amazing_Grace

Hier ist der Link zu Amazing Grace in der deutschen Wikipedia. Wer Englisch kann, sollte lieber auf die englische Seite umschalten.
Vor einem Jahr stand noch etwas mehr über die Herkunft der Melodie drin. Die Dudelsack-Fassung entspricht wohl am ehesten der keltischen Ursprungsmelodie. Man kann das Lied ausschließlich mit einer Dudelsackquinte, ohne weitere Harmonien, begleiten. So eine Fassung kommt bei Star Treck, bei der Bestattung von Spock.
In den englischsprachigen Ländern bedeutet dieses Lied sehr viel: ""Amazing Grace" is one of the most recognizable songs in the English-speaking world."Amazing Grace" is one of the most recognizable songs in the English-speaking world." (Wikipedia) Anmerkung: recognizable bedeutet hier "berühmt; bekannt". Da hatte die deutsche Schlagerindustrie in den 70ern aber leider keine Achtung vor.
Ehemaliger User schrieb am 08.03.2010 um 20:05 Uhr
auch ich hätte hier nur eine dudelsackbegleitung genommen, damit würde deine stimme noch besser zur geltung kommen. die "neben " instrumente sind mir persönlich zu störend bei diesem lied.

v.g.

Hartmut
papajeff schrieb am 28.03.2010 um 06:00 Uhr
Beim Hören dieses Liedes wird mir richtig feierlich zu Mute, sehr tragend arrangiert.
Ein "echter" Dudelsach wäre hier natürlich der Hit...
Wäre sehr gespannt auf Deine "Smoke on the water"-Version, würde das Ding einfach umtaufen und auf Deine Art vorgetragen wäre das sowieso sehr eigenständig, bitte, besorge Dir die Rechte von Richy Blackmore!
LG Jeff