Hardware - wie so oft :-)

kottan schrieb am 15.11.2018 um 10:58 Uhr

Hallo zusammen,

auch wenn es nicht nur gefühlt die 1000. Anfrage zum Thema Hardware ist....bitte um Nachsicht....

Die letzten Wochen hab ich einige Filme geschnitten und als mp4 exportiert.
Und das hat gedaaaauuuuert, ein Drama!
20 Min Film (MP4, Full HD, 60p) etwa 6-8 Stunden (60p weil es einfach flüssiger wirkt).

Meine Ausrüstung:
Intel Core i7 6700 4x 3.40GHz, 32GB (4x 8192MB) G.Skill Ripjaws DDR4-2800 DIMM CL15-16-16-35 Quad Kit,
512GB Samsung SM951 M.2 2280 PCIe 3.0 x4 32Gb/s fürs OS,
2000GB Samsung 850 Evo 2.5" SATA 6Gb/s V-NAND für den Rest
Keine extra Grafikkarte.
Magix VDL 2019 in der aktuellsten Version.

Und dann lese ich hier in den Foren immer wieder "Export dauert so lange wie der Film etc." - Frust, echt Frust,
warum bei mir so lange?
Nach und nach kam ich darauf, dass es die Effekte sind, also Filmtönung, Cinema Look, Bild in Bild usw.
Gestern dann der letzte Test: 5 sec Film mit allen Extras - ca. 1 Min Export,
5 Sec. Film "nackt" sozusagen - 5 sec Export, ein Traum.
Die Effekte sind aber wirklich wichtig, wir fahren voll drauf ab, also ein Muss sozusagen.

Da ich in meiner Foren-Zusammenfassung aber einfach nicht auf ein Fazit kam, und ich jetzt auf 4K Bearbeitung umstellen möchte, und auch endlich einen extra PC zur Bearbeitung anschaffen werde (der aktuelle ist sozusagen Mediacenter, Schnitt PC, alles was sonst noch anfällt...), möchte einfach auf Nummer sicher gehen.

CPU: a) AMD Threadripper mit x-Kernen oder b) Intel i9 mit Quicksync ?
Ich tendiere zu b) wegen dieser Magix-Intel Quicksync Geschichte.
Ist es nun die Core-Anzahl oder die Taktung, was die Leistung bringt?

Grafikkarte: Bringt eine extra Grafikkarte überhaupt was mit CPU Variante b)?
Ich kann ja das Häklein setzen bei "Effekte auf GPU berechnen",
aber nimmt das Programm dann tasächlich die externe Karte?
Falls ja, tendiere ich zu einer GTX 1070 (oder RTX 2080 wenns denn was bringt) wg. dieser CUDA Geschichte.

HD: Eine 1-2 TB M2 SSD für Windows und Magix und eine "normale" SSD für den Rest. 16-32 GB RAM.

Vielleicht noch der Hinweis: Filme werden aktuell erstellt mit einer Panasonic GH5 und Gopro Hero 6,
dazu noch eine DJI Mavic Air. Alles in FullHD 60p., die Pana mit dieser 10 Bit Farbtiefengeschichte.
Demnächst kommt die aktuelle GoPro dazu.
Und dann eben alles in 4K.

So, und nun die Frage: Was meint ihr?

Viele Grüße und Danke vorab.

Kommentare

marion51 schrieb am 15.11.2018 um 12:32 Uhr

Da werden jetzt sicher wieder viel Meinungen kommen oder auf andere Links verwiesen werden.

Ich möchte Dir empfehlen, zu einem Fachhändler zu gehen der auch sich mit Videoschnitt auskennt und Dich auch folgerichtig entsprechend beraten kann und wird. Händler wie Geiz ist Geil etc. sind aber dazu nicht die qualifizierten Ansprechpartner. Der Fachbetrieb, wenn möglich vor Ort, kann und wird Dir auch zur Seite stehen, wenn mal etwas nicht funktioniert.

Bei 4K/UHD achte auf den HEVC H265 Codec der in jedem Fall auch eine entsprechende Hardware benötigt.

Ehemaliger User schrieb am 17.11.2018 um 00:42 Uhr

Deine HW-Ausrüstung ist schon mal gar nicht schlecht und genügt - eigentlich - locker selbst 4K/UHD-Anforderungen. Aber Dein Problem ist, wie Du schon selbst erkannt hast, die große Anzahl extrem rechenintensiver Effekte, sofern sie auch noch gleichzeitig eingesetzt werden. Die zwingen selbst den recht flotten QuickSync-Algorythmus gnadenlos in die Knie. Weiterhin kommt sozusagen "erschwerend" hinzu, dass Vdl etwas "unsauber" programmiert ist in der Form, dass beim Encodieren die Kerne und Threads der CPU nicht zu 100% genutzt werden bzw. die iGPU bei deren voller Auslastung seitens der CPU nur "halbherzig" unterstützt wird – etwas "sportlich" ausgedrückt jedenfalls. Das kannst Du z. B. während des Encodiervorgangs ganz einfach mit einem Auslesetool wie CPU-Z, HWInfo usw. auslesen. Die iGPU läuft auf 100%, die restlichen Kerne der CPU aber kumuliert auf vielleicht nur 40-60% - zumindest ist das bei mir der Fall, siehe Signatur. Da wird m. E. jede Menge Rechenpotential verschenkt. Und auch diverse Testberichte in der entsprechenden Fachliteratur bescheinigen Vdl eine eher beischeidenere Performance beim Encodieren.

Zu Deinem nächsten Problem: Nach meiner Erfahrung, die aber natürlich keineswegs Allgemeingültigkeit besitzt, kommt es (bei Vdl) in erster Linie auf die Taktfrequenz an. Je höher, desto besser. Wie bereits in dem Absatz oben erwähnt, arbeitet die iGPU sozusagen als "einzelner Kern" und die restlichen CPU-Kerne unterstützen dann so lala. Erhöht man die CPU-Frequenz um z. B. 10%, dann wird auch der Film um rund 10% schneller encodiert, wobei es allerdings auch hier gewisse Grenzen nach oben und unten gibt, denn die iGPU läuft auf einer eigenen Frequenz (beim i7 6700 sind es 0,34-1,15 GHz), unabhängig von der eingestellten CPU-Taktrate. Hättest Du ein Mainboard mit Z-Chipsatz, dann könntest Du sowohl die CPU als auch die iGPU jeweils separat übertakten, aber das Thema Overclocking ist nicht mal so schnell nebenbei erklärt und erfordert auch gewisse Kenntnisse. Also weg damit an dieser Stelle.

Ob Dir eventuell eine z. B. GTX 1070 was nützt? Da bin ich raus an dieser Stelle und kann Dir nur folgendes sagen: Standardmäßig setzt Vdl auf den Intel-Codec, also QuickSync. Willst Du Cuda nutzen, dann musst Du den Mainconcept-Codec installieren, allerdings ist der MC, den Magix anbietet, inzwischen veraltet und ich weiß nicht, ob dieser noch noch aktuelle GTX-Karten der 10er- oder gar 20er-Serie unterstützt. So weit ich weiß, wird Cuda nur in Verbindung mit max. Vdl 2016 und einer GTX der 9er-Serie unterstützt, aber dieses Thema ist derart komplex und (für mich) unübersichtlich, da möge dann bitte ein entsprechender Experte was zu sagen. Ich halte mich diesbezüglich an das Motto: "Und wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten" – Nix für ungut.

Was Deine nächste Frage betrifft, ob Intel oder AMD besser ist: Pah, denn dazu gibt es keine Testergebnisse. Möglicherweise wird ein derzeit rund 1.800 Euro teurer Threadripper 2990WX (also logischerweise ohne QS-Support) einen ebenfalls aktuellen i9 9900K (also mit QS) schlagen, aber wenn denn ja, um wieviel? Werden derart viele physische Kerne und Threads (32/64) seitens Vdl überhaupt unterstützt? Abhängig von der eingesetzten dedizierten GPU kann das Häkchen bei "Effekte auf GPU berechnen" den Encodierprozess sogar noch verlangsamen. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass dies bei mir (siehe Signatur) auf jeden Fall der Fall ist, wobei ich seinerzeit auch mal eine GTX 1060 verbaute hatte, die aber ebenfalls keinerlei Geschwindigkeitsvorteile brachte (im Gegenteil) und ich sie deshalb verkauft und gegen eine popelige GT 1030 getauscht habe.

Um jetzt auf den Punkt zu kommen: Bei der Anzahl gleichzeitig (also quasi überlagernd) verwendeter, extremst rechenintensiver Effekte, da brauchst Du m. E. schon eine sehr potente Video-Workstation, wenn der Film dann in vielleicht 1:1-Zeit encodiert werden soll. Wenn ich auf meinem System (siehe Signatur) ein FHD-50p-Video mit so "einfachen" Effekten wie Autobelichtung, Schärfe, Bildüberlagerung, Keyframes für andere Effekte und Stanzform, Zoomeffekte versehe, dann liegt die Encodierzeit ebenfalls gaaanz schnell locker mal min. beim Faktor 1:3 oder 1:4, trotz eines um fast 18% übertakteten i7 6700K, der sich daher gewiss ganz locker mit einem i7 7700 oder teilweise auch i7 8700 messen kann. Von daher wundert es mich nicht, dass Dein System unter den genannten Voraussetzungen beim Faktor 1:18 bis 1:24 liegt. Installiere aber bitte mal den aktuellen Intel-Treiber für Deine CPU/iGPU. Der bringt nochmal ein paar Prozent. Aber wenn Du mit den gleichen Effekten dann auch noch auf 4K/UHD umsteigen möchtest... 😮 Hast Du schon mal an den Kauf eines eigenen Rechenzentrums gedacht? 😉

Auch andere Faktoren spielen eine Rolle: Welche Windows-Version nutzt Du? Sind alle Treiber aktuell? Fragen über Fragen... 😏

kottan schrieb am 19.11.2018 um 11:08 Uhr

Hallo Schtonki,

besten Dank für die Antwort, das klärt mich dann doch ganz gut auf.

Mein System läuft auf Windows 10, alle aktuellen Patches sind drauf.
Auch die Hardwaretreiber sind aktuell, das habe ich ja immer wieder in den Foren gelesen.
Also vom Mainboard über Grafik, BIOS, alles was ein Update bekommen kann ist aktuell.
Wenn ich die Antwort richtig deute, geht es somit dann doch in Richtung "leistungsfähige CPU".

Laut Intel sind das die QuickSync CPU's:
https://ark.intel.com/Search/FeatureFilter?productType=processors&QuickSyncVideo=true

Ich tendiere dann zu einem i9, entsprechend die schnellste Taktrate, und lass dass dann mit einer RTX 2080 GraKa.
Evtl. hau ich mir dann eine "normale" GTX 10irgendwas rein und gut.
Da war zwar in einem anderen Forum was mit "Interne GPU nicht schneller geworden im Vergleich zur CPU" - aber egal...

Umsteigen auf ein anderes Programm mag ich nicht, ich hab mich in VdL ganz gut eingearbeitet, das passt mir soweit.
Ich dachte zwar mal daran, auf das Video Pro-X zu wechseln, hab's aber dann doch gelassen.

Was mich noch evtl. interessiert: Würde ein RAID1 noch einen Gewinn bringen?
Oder ist das eher marginal?