Nach etlichen Jahren des Arbeitens mit Vdl 2008 schien eine Aktualisierung angebracht. Also habe ich mir Vdl 2017 premium angeschafft.
Ein Hauptanwendungsgebiet war und ist die Aufarbeitung der vielen Video8- und (S)VHS-Kassetten, zum Teil noch Aufnahmen von meinem Vater. Zum Digitalisieren benutze ich meinen Festplattenrecorder, der hat einen ausgezeichneten MPEG-2-Encoder, aber keine Rechnerschnittstelle. Also brenne ich die Aufnahmen zunächst auf eine DVD±RW und importiere die am PC zwecks Weiterbearbeitung mit Vdl. Alles Ausgangsmaterial liegt also in DVD-kompatibler Form vor.
Mit Vdl 2008 ging der Export dank Smart Rendering ausgesprochen flott. In Vdl 2017 dauert es erheblich länger. Warum?
Zum Vergleichen habe ich zwei identische Projekte angelegt, eines für Vdl 2008 und eines für Vdl 2017. Eine DVD-konforme MPG-Datei wurde auf die ersten 4 Minuten beschnitten und eine 2 Sekunden lange Ausblendung am Ende hinzugefügt. Mehr nicht, also eigentlich ideale Voraussetzungen für Smart Rendering.
Mit Vdl 2008 exportiere ich den fertigen Film in 7 Sekunden in eine 105MB große DVD-konforme MPG-Datei.
Bei Vdl 2017 gibt es mehrere Möglichkeiten eine Ausgabedatei zu erzeugen.
- Über die Schaltfläche Film fertigstellen » Als Videodatei ausgeben » DVD-Qualität + Fomat MPEG-2. Nach 67 Sekunden erhalte ich eine 190MB große Datei, Smart Rendering kann nirgends ausgewählt werden. Die Ausgabedatei hat eine falsche Halbbildreihenfolge!
- Über Datei » Film exportieren » Video als MPEG-Video... kommt der Dialog "MPEG-Export". Smart Rendering kommt da nicht vor, nur Smart Copy in den erweiterten Einstellungen. Ob ich da ein Häkchen setze oder nicht: der Export dauert immer 67 Sekunden und die Ausgabedatei ist 190MB groß.
- Eine weitere Möglichkeit nutzt den Brenndialog. Nach Auswahl "DVD" können verschiedene Einstellungen getroffen werden. In den Encoder-Einstellungen kann hier auch Smart Rendering gewählt werden, allerdings erst, wenn in den erweiterten Einstellungen auch Smart Copy angewählt wurde.
Nach "in Verzeichnis encodieren" entsteht in rund 53 Kunden eine VOB-Datei, die (Überraschung) 190MB groß ist.
Zusammenfassung:
VDL 2008: Augabedatei nach 7 Sekunden, 105 MB.
VDL 2017: Augabedatei nach 53 bis 67 Sekunden, 190 MB.
Wo ist das gute Smart Rendering von Vdl 2008 geblieben?
Ich bin jedenfalls froh, dass Vdl 2008 auch unter Windows 7 noch gut funktioniert. Die Anschaffung von Vdl 2017 bedaure ich inzwischen, da auch an anderen Stellen noch Probleme existieren (siehe https://www.magix.info/de/forum/dvb-t2-hd-aufzeichnung-importieren--1184923/).
Da sicher Fragen nach den verwendeten Exporteinstellungen aufkommen, habe ich die dokumentiert. Vielleicht habe ja etwas übersehen.
Bei Vdl 2008 verwende ich diese Einstellungen:
Bei Vdl 2017 und Film fertigstellen:
Bei Vdl 2017 und Film exportieren:
bzw.
Die Einstellung "Top field first" ist korrekt, sie entspricht dem Quellmaterial.
Bei Vdl 2017 über den Brenndialog:
Hier kann man sich Smart-Render.Informationen anzeigen lassen: