Welche Mindesthardware für wirklich flüssiges Arbeiten mit Vdl 2016 Plus?

Ehemaliger User schrieb am 29.11.2016 um 03:31 Uhr

Hallo Gemeine,

zu meiner Frage habe ich zwar schon einen Fred aus 2014 gefunden, aber in der Technik sind das ja Welten. Daher stelle ich die Frage nochmal neu.

Momentan arbeite ich mit Vdl 2016 Plus auf noch einem inzwischen 7 Jahre Lappi der Samsung R720-Reihe mit Pentium Dual T3400 mit 2,1 GHz, 4 GB DDR2-RAM, ATI Radeon 4300, 320 GB HD und 17,3" Bildschirm mit 1600x900. Ja, das sind aus heutiger Sicht schon Daten, mit denen das Gerät entweder auf den Schrott oder ins Museum gehört, ich weiß.  Bisher konnte ich auch zumindest halbwegs in FullHD bearbeiten und schneiden, weil man mit der Plus-Version von Vdl 2016 auch Proxydateien der verwendeten Videosequenzen erstellen kann (was beim Import aber auch wieder seine Zeit in Anspruch nimmt) - und dann geht es zumindest halbwegs, wenn man etwas Geduld bei der Bearbeitung hat.

Nun aber möchte ich ein Hardwareupdate durchführen, da meine Filme immer länger werden - und da tut sich diese alte Samsung-Kiste jetzt doch zunehmend schwer(er). Meine Voraussetzungen sind folgende:

  • Ausgangsmaterial in FullHD im ACVHD-Format in 1080i oder 1080p.
  • Fertiger Film ebenfalls in FullHD mp4 (für YT).
  • Keine "Schnickschnack-Effekte", nur normale Schnitte, Kreuz- und Schwarzblenden, Einblendungen usw. BiB, 3D und sowas brauche ich nicht (Drehe keine Actionfilme, sondern in erster Linie Reisedokus etc.)
  • Die erforderliche Renderzeit für den fertigen Film ist eher sekundär, da zu diesem Zweck die Kiste ja in der Nacht ein paar Stunden laufen kann.
  • Was mir aber sehr, sehr wichtig ist, das ist eine nahezu absolut flüssige, ruckel- und störungsfreie Bearbeitung des Schnitts. Auch das ja immer wieder erforderliche Abspielen im maximierten Vorschaufenster sollte so aussehen und flüssig laufen, wie später im fertigen Film, wenn auch nicht unbedingt mit maximaler Auflösung und voller Effektdarstellung.

Nun habe ich mich natürlich schon mal beim PC-Händler erkundigt und der ist (selbstverständlich?) der Meinung, dass da unter einem aktuellen High-End-Gaminglaptop unter 3.000 - 3.500 Euro nicht viel zu machen sei. Mindestanforderung sei ein hochwertiger i7-Prozessor, Nvidia GTX 1080 (oder 1060?), 16 GB RAM, min. 128 GB (besser 256) SSD-HD, min. 1 TB "normale" HD usw. Ok, dass es schon eine i7-CPU sein sollte, davon habe ich auch schon gehört und das ist auch kein Problem. Aber müssen es tatsächlich min. 3.000 Euro sein? Über ein bischen weniger würde sich meine "Regierung" schon sehr freuen, denn dann bleibt ein etwas größeres Weihnachtsgeschenk für sie übrig ;-).

Über Eure Antworten würde ich mich sehr freuen, auch wenn ich jetzt möglicherweise eine "Glaubensfrage" losgetreten haben sollte.

 

Viele Grüße

Jürgen

Auch bin ich mir noch nicht soooo sicher, ob es unbedingt wieder ein Lappi werden soll oder ob nicht auch ein normaler Desktop-PC reicht, zumal ich hier auch einen deutlich größeren Monitor anschließen kann und auch mehr Platz auf dem Schreibtisch habe.

Kommentare

robert-graunke schrieb am 29.11.2016 um 09:25 Uhr

Hallo,

zuerst einmal herzlichen Glückwunsch, dass Du einen Fred gefunden hast.

Den kannst Du gerne behalten, denn wir haben hier schon einen..........

Jetzt mal im Ernst.

Ein Laptop / Notebook ist für den Videoschnitt eher als Alternative zu verstehen. Der "echte" PC hat deutliche Vorteile (nicht nur preislich) und ist die bessere Wahl.

Der Hinweis von "unserem" Fred sollte eigentlich nur als Orientierungshilfe dienen. Die dort angebotenen Geräte könnten als Vorlage für deinen Wunschzettel dienen.

Falls in deiner Umgebung / Nähe ein etablierter PC-Schrauber zu finden ist, gehe zu ihm und spreche ausführlich und eindeutig über die Absicht der Videoproduktion. Lass dir auf Basis deiner Anforderungen zwei oder drei handgefertigte PC empfehlen.

Achte dabei besonders auf:

starkes Netzteil für ggf. spätere Erweiterungen

große und leise Lüfter

Geräuschdämmung im Gehäuse

ausreichend Anschlüsse (USB 3, ggf. Fire Wire, Kartenleser usw.) an gut zugänglichen Stellen

Platz für weitere Festplatten

Als Prozessor ist der i7 eine gute Wahl, es muss aber nicht der Neueste / Teuerste sein.

Motherboard, Prozessor und Grafikkarte sollten im Zusammenspiel bereits erprobt sein. Intel und Nvidia passen in der Regel ganz gut.

Eine aktuelle GeForce in der oberen 900er Klasse ist preislich akzeptabel, auch beim Stromverbrauch.

Eine SSD muss nicht unbedingt sein. Falls doch, mindestens 256 GB (besser 512 GB). Auf die SSD gehören nur die reinen Programme, alle anderen Daten kommen auf herkömmliche Festplatten. Dabei ist die sinnvolle Einteilung bei der Installation der Platten sehr wichtig. 2 x 1 TB (oder größer) sollten schon sein.

Lass dir keine unnötigen Programme aufspielen.

Das Betriebssystem muss 64 bit haben. (Achtung: ggf. läuft ältere Software nicht mit Win 10)

Je nach Anspruch kommst du mit 1.300.- bis 1.400.- Euro gut klar. Deine Regierung wird sich freuen.

Ach ja: für die kommenden neuen Anschlussmethoden (Nachfolger USB 3 usw.) sollte ein freier Einsteckplatz vorhanden sein.

Ich könnte die Liste noch weiter führen, aber für den Anfang reicht das erst mal.

Gruß

Robert

 

 

Ehemaliger User schrieb am 30.11.2016 um 00:04 Uhr

Hallo Leute,

ganz herzlichen Dank für Eure Antworten.

Ja, da hat mich der "Berater" namens "Tech-Nick" einer bekannten Elektronikmarktkette wohl über den Tisch ziehen wollen und ich werde in den nächsten Tagen in einen kleinen 1-Mann-Betrieb gehen, wo ich beim Kauf von "Kleckerkram" in den letzten Jahren eigentlich gute Erfahrungen gemacht habe, auch wenn ich immer nur sporadisch dort war (jcs-berlin.de). Aber ich habe das Gefühl, dass man dort nicht über den Tisch gezogen wird. Da stellt sich mir die Frage, warum ich eigentlich nicht gleicht dort hin gegangen bin, na ja. Übrigens wohne ich relativ zentral in Berlin und Computerläden gibts hier in Hülle und Fülle.

Ich habe aus Jux auch mal bei diversen Online-Händlern (z. B. Alternate, wo ich aber niemals kaufen würde und werde) mal ein System zusammengestellt, das meinen Ansprüchen gerecht werden müsste. Tatsächlich komme ich dort dann auch auf einen Gesamtpreis von ca. 1.700-1.800 Euro incl. 24" Monitor und Win 10, wenn ich Hardware der gehobenen Mittelklasse wähle. Na, das ist doch was für Vaters Sohn ;-). Bis 2.000 Euro bin auch auch locker bereit auszugeben.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde mal sehn, dass ich mich in den nächsten Tagen dort mal beraten lasse und eventuell dann auch gleich kaufe/bestelle. Werde dann hier weiter berichten, was auch der Sache geworden ist.

Gruß, Jürgen

 

Ehemaliger User schrieb am 05.12.2016 um 03:33 Uhr

Sodele,

ich war am Samstag beim PC-Händler meines Vertrauens, habe dort mein Anliegen vorgetragen und er hat mir dann auch gleich ein System zusammengestellt, was meinen Ansprüchen wohl gerecht werden sollte, nur fragt mich jetzt bitte nicht nach exakten Komponentendaten bezüglich der Hersteller und Marken. Ich habe ihm u. a. lediglich gesagt, das der PC in unserem Wohnzimmer steht und dass ich daher keine akkustische "Radaubude" unter dem Schrebtisch stehen haben will, auch wenn gerade Höchstleistung abverlangt wird.

  • CPU Intel i7 6700K
  • 32 GB RAM DDR4
  • 512 GB SSD
  • 2 TB HD
  • Nvidia GTX 1060
  • 4x USB (2x 3.1 und 2x 2.0) an Frontseite
  • 2x USB 3.1 an der Rückseite
  • Multicardreader (387-fach oder so ;-) ) an der Fronseite
  • 700W Netzteil
  • 2x Gehäuselüfter in einem Maxi-Tower (wegen der besseren Luftzirkulation)
  • 24" FHD TFT-Monitor von Samsung
  • Kabelloses Keybord & Maus von Logitech
  • Windows 10 Pro

und dieses Gesamtpaket zu einem Preis von knapp 1.900 Euro, wobei der Verkäufer der Meinung ist, dass ich mit dieser Ausstattung auch 4K-Videos (was ich aber - noch - nicht brauche) in zumindest akzeptabler Qualität werde bearbeiten können. Jedenfalls habe ich jetzt bestellt, kann das System dann anschließend 14 Tage in der Praxis testen und wenn mir dann was nicht gefällt, dann wird halt zu "freundschaftlichen Konditionen" nachgebessert. Auf jeden Fall kann ich mir aber sicher sein, dass das Gesamtpaket ordentlich zusammengeschraubt und verarbeitet wird. Na, da lasse ich mich mal überraschen. In gut einer Woche bin ich schlauer.

Grüße, Jürgen

 

Ehemaliger User schrieb am 13.12.2016 um 04:36 Uhr

So, da bin ich wieder.

Habe heute (ups, ist ja um diese Uhrzeit schon Dienstag) das neue System vom Händler/Verkäufer abgeholt und eingerichtet. Was soll ich sagen? WOW! Ich bin einfach nur noch komplett begeistert. Ist ja wirlich unglaublich, was sich da rein technisch in den 7, 8 Jahren zwischen dem Kauf des damals schon nicht ganz so billigen Laptops und diesem Desktop-PC inzwischen getan hat. Ich bin wirklich nur noch hin und weg, um es mal so salopp auszudrücken. Alle Komponenten spielen exakt zusammen, das Gesamtsystem ist m. E. sauschnell und bereits nach nur wenigen Sekunden aus dem Kaltstart komplett hochgefahren (vorher musste ich zuletzt am Lappi so 5-6 Minuten warten, trotz regelmäßiger Systemreinigung) und auch unter Höchstleistung, wenn alle 6 Lüfter (1x Netzteil, 2x Gehäuse, 2x Grafikkarte und 1x CPU) auf Maximaldrehzahl laufen, hört man nur ein gaaanz leichtes und nur minimal wahrnehmbares Rauschen auf Flüsterniveau. Genau so habe ich mir es erhofft und erwünscht, wobei meine Erwartungen diesbezüglich sogar noch übertroffen wurden. Einfach nur geil. Da hat mir der Händler/Verkäufer für meine Bedürfnisse wirklich ein 1A+-System zusammengestellt. Unter Vdl 2016 läuft alles derat flüssig, dass es bei der Bearbeitung praktisch keinerlei bis kaum nennenswerte Bearbeitungs-/Berechnungszeiten gibt. Wirklich klasse und ich bin rundum mehr als nur zufrieden, auch wenn ich vielleicht in Bezug auf den Kauf eines vorkonfigurierten OEM-Systems ein paar Euro mehr bezahlt habe, aber sch**** drauf.

Danke auf jeden Fall für die Tipps/Hinweise, auf die ich beim Kauf achten sollte. Die haben sich bewährt.

Gruß, Jürgen

Markus73 schrieb am 13.12.2016 um 09:18 Uhr

Hallo,

nur noch als kleine Ergänzung:

und dieses Gesamtpaket zu einem Preis von knapp 1.900 Euro, wobei der Verkäufer der Meinung ist, dass ich mit dieser Ausstattung auch 4K-Videos (was ich aber - noch - nicht brauche) in zumindest akzeptabler Qualität werde bearbeiten können.

Diese Bemerkung klingt für mich sehr nach einem Missverständnis:

Die Qualität wird nicht mit der Hardwareleistung besser oder schlechter, es ändern sich nur die Flüssigkeit in der Timeline bei der Bearbeitung und natürlich die Zeiten zum Ausrendern. Spätestens durch die Verwendung von Proxy-Dateien kann man auch auf einem "mittelguten" System 4k bearbeiten, und zwar in identischer Qualität wie auf einen High-End-Rechner.

Schöne Grüße,

Markus