Sonnenuntergangszeit ist Mediationszeit bei den Utzi-Tutzis. Sie rufen dann "Scho Mol Ruhe!" und fallen augenblicklich vor ihren Hütten und unten am Fluß in tiefe Trance, um sich mit *Oja*  -das ist die Energie, die alles Sein durchdringt - zu verbinden.


Einer macht das besonders gut, und das ist der Häuptling Wali-Wali-Um. Ja, die Utzi-Tutzis haben nicht nur einen Medizinmann (Ungaya, den wir bereits kennengelernt haben), sondern auch einen Häuptling. Der ist zwar still und zurückhaltend und entscheidet wenig bis gar nichts- eher gar nichts- aber es ist gut, daß er da ist, das beruhigt die Nerven.


Wenn *Scho Mol Ruhe*-Zeit ist, legt sich Wali-Wali-Um in sein Kanu, schaut in den sonnenuntergangsbedeckten Himmel und in die aufgehenden Sterne und verbindet sich dadurch auf ganz besondere Weise mit dem *Oja*.


Einmal aber schlief er während der Meditation ein, trieb mit seinem Kanu ein wenig ab in Richtung *Bongo-Gongo* (so nennen die Utzi-Tutzis den Wasserfall in ihrem Fluss) und kam auf diese Weise in eine etwas unvorteilhafte Position (siehe Cover).


Das Cover zeigt den Augenblick des Erwachens. Wali-Wali-Um erbrachte in dieser Episode eine relativ gute Navigationsleistung und erwehrte sich auch erfolgreich einiger zudringlicher Krokodile, die mit Messer, Gabel und Lätzchen um den Hals herangeilt waren und zwar mit der Eleganz eines Torreros (2:47)

Allerdings scheiterte er dann doch bedauerlicherweise an einem größeren Felsbrocken, der im Fluss rumlag. Der Bongo-Gongo spie ihn in hohem Bogen aus, so daß er am Ufer rücklings zu liegen kam. Dort ging die Meditation dann weiter mit vielen, bunten Sternen ...




Zu Hause erzählte Wali-Wali-Um nichts von diesem häßlichen Vorfall, denn ein Häuptling, der während der Meditationszeit einschläft, kommt nicht so gut an bei den Utzi-Tutzis.


Daher bitte ich auch um äußerste Diskretion. Die Geschichte muß unter uns bleiben ...

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Das Bild wurde mir als Cover freundlicherweise von Amanda zur Verfügung gestellt.