No really composition - it's a study for my music theory. /Keine eigentliche Komposition, sondern Studie zur
Samplonielehre: Formen (Teile) bilden
Wem ging es nicht schon einmal so? Man hat ein tolles Thema oder ein paar schöne Motive, versucht einen Song daraus zu machen - und verliert sich irgendwo in der Vielfalt der Möglichkeiten. Zum Schluß paßt dann vielleicht gar nichts zusammen.
Die Musiktheorie kann uns helfen, unsere Ideen in die richtigen Bahnen zu lenken und sogar weiterzuentwickeln.
Zur Formenbildung:
Nehmen wir einen Takt (meist ist es heute der 4/4-Takt) als kleinste sinnvolle Einheit an, so entstehen die Formen oder Teile unseres Songs, in dem wir diese Einheit verdoppeln: 2, 4, 8, 16 Takte. (Man kann natürlich, ganz bewußt eine ungerade Periode einbauen, wenn das einen Sinn ergibt. Aus Versehen sollte es aber nicht passieren, sonst klingt es irgenwie seltsam.)
2 Takte ergeben einen Großtakt. Dieser beinhaltet oft ein Thema, welches aus verschiedenen Motiven besteht. _ Dadada Daaa - Beethovens Fünfte, das ist so ein Motiv (Beginnt mit einer Pause!) und gleichzeitig ein Thema. "Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium" ist ein Teilmotiv und ergibt mit "wir betreten feuertrunken Himmlische dein Heiligtum) das gesamte Motiv. Das ganze Lied wäre dann das Thema der Sinfonie.
Der Abschnitt: "Freude schöner Götterfunken" besteht aus aus 2 Takten: wir können beim Singen zweimal bis vier zählen. (Wer nur bis drei zählen kann - auch kein Problem: schreiben wir eben einen Walzer.)
Unsere magischen Samples gibt es i. d. R. auch als zwei- oder viertaktige Motive. Ein Motiv kann natürlich auch rein harmonischer oder rhythmischer Natur sein, wie bei einem Sample mit Gitarrenakkorden. Es muß also keine Melodie sein.
Das Beispiel, welches ich hier dem, hoffentlich wohlsinnenden, Hörer zumuten möchte, beginnt mit der wohl erfolgreichsten Akkordfolge der Rock-, Pop, und Folk-Geschichte:
I V VI IV, den "Four Chords", aus denen mindestens 36 Welthits entstanden. Vgl.:

Als Stil habe ich 60s Soul Vol. I gewählt: Bei den alten Stilen sind die Harmonien noch klar zu hören, ich habe die 60er noch erlebt und 3. habe ich nur die Samples, die im Samplitude Music Studio 16 sowieso drin sind.
Magix empfiehlt, zuerst eine Schlagzeug Spur zu erstellen. Bei mir geht das genau andersherum: Ich erstelle (zumindest hier, sonst beginne ich meist mit der Melodie)zuerst ein Harmonieschema:
Vorspiel: C / C / G / G //
Takte: 1 2 3 4 / 5 6 7 8 a: C / C / G / G // a / a / F / F //
b: C / C / G / G // C / C / G / G :// (Wiederholung) --> Coda
Teil B/c: F / G / C / a // F / d / G / G // Von Vorn, nach A-Teil zur Coda (Schluß)
Coda: C / C / C / C //
Zur Erinnerung: Die Stufen der C-Tonleiter 1 bis 6 ergeben die Akkorde:
1 C, 2 d, 3 e, 4 F, 5 G, 6 a.
Die einzelnen Großbuchstaben sind immer Durdreiklänge. Für die Molldreiklänge benutze ich die einfachere klassische Schreibweise mit Kleinbuchstaben (sonst: Am für a-Moll-Akkord usw.).
Am A-Teil dominieren C und G, im B-Teil als Kontrast das F. Die zweite Stufe, d, wird bis zum Schluß aufgespart und bildet den Höhepunkt. Der Höhepunkt sollte weder in der Meodie (höchster Ton) noch in der Harmonie (besonderer Akkord) innerhalb des gesamten Themas zwei- oder sogar mehrmals erscheinen, sonst ist es eben kein Höhepunkt mehr.
Der B-Teil wechseln die Akkorde, im Gegensatz zum A-Teil taktweise. Nur am Schluß das G kommt zweimal. Wie wir wissen bildet der "Fall" (die Kadenz) von der V. zur I. Stufe immer einen Schluß.
Nach der Wiederholung des A-Teils brauchen wir noch eine Coda (Schlußteil), weil wir nicht auf der V. Stufe aufhören können.
Das gesamte Harmonieschema habe ich zuerst nur mit Gitarrenakkorden und Baß gesetzt. Das klingt erstmal ziemlich langweilig.
Was ich hier, aus Zeitgründen nicht gemacht habe, sehr zu empfehlen ist:
Beim weiteren Arrangieren kann man die Rhythmusgitarre für einen oder mehrere Abschnitte wieder löschen und durch ein anderes Instrument oder durch eine Gitarre mit anderem Anschlag ersetzen. Das gilt dann auch weiter, wenn man versucht, das Geschehen auf unterschiedliche Instrumente bzw. Instrumentengruppen zu verteilen um mehr Spannung und Abwechslung zu erzeugen.
Vergessen wir nicht, die meisten großen Kompositionen basieren auf einem Klavierstück, das dann für Orchester arrangiert wurde. Also erst die Komposition, dann das Arrangement.
Noch etwas zur Dauer: Hier haben sich, wieder einmal, für eine einfache zweiteilige Liedform (denn darum handelt es sich hier) die berühmten Unter-zwei-Minuten herausgebildet. Mit kompletter Wiederholung kommen wir auf knapp 4 min. Wir können aber auch einen ganzen zweiten Teil (Satz) schreiben, wenn unsere Idee noch weiterreicht. Dazu braucht man meist jedoch eine neue Tonart und die jibs nich bei Magix. Auch müssen wir dann den 1. Satz anders aufbauen, damit er offen bleibt und weitergeführt werden kann. Vgl. dazu meine Kompositionen "Gepettos Barcarole" und "Classical for ever".
Alles Samples. Einige habe ich verkürzt.
Die Gesangsteile sind z. T. bis auf 1/8 verkürzt, um sie den Harmonien anzupassen (umgekehrt geht's leichter). Außerdem kommt die Funktion resampling-timestretching zum Einsatz ("Männerstimme" und ein fehlender Melodieton, den ich durch Versetzen gewonnen habe).
P. S. Habe das s bei